Aufgrund ihrer guten Zugänglichkeit bleiben die beiden erstgenannten Crowdfundingformen die beliebtesten, auch wenn sie vom Finanzierungsvolumen her nicht die umfangreichsten sind. Es gibt so gut wie keine Auswahlkriterien; fast jeder kann also seine eigene partizipative Finanzierungskampagne starten.
Die gute Zugänglichkeit alleine ist jedoch noch lange keine automatische Erfolgsgarantie. Die Vorbereitung einer Crowdfundingkampagne setzt gute Planung und den Einsatz von Zeit und Know-how voraus. Das Projekt muss glaubhaft und überzeugend präsentiert werden und (bei Crowdfundingkampagnen ohne finanzielle Gegenleistungen) originelle Kompensationen bieten. Ferner müssen die Presse, das persönliche Umfeld, die Fans der ersten Stunde und Online-Beeinflusser mobilisiert werden. Auch ist kein vollständiger Verzicht auf den Einsatz von Eigenmitteln möglich – und sei es nur, um das Präsentationsvideo für das Projekt zu erstellen. Hier gilt, dass eine professionell übermittelte Botschaft immer durchschlagender und wirksamer sein wird als ein selbst zusammengebasteltes Video.
Kurz: Crowdfunding bedeutet viel Arbeit und eine kleine finanzielle Investition für einen nicht garantierten Erfolg. Alle Crowdfundingprojekte sind verschieden, und manche sind erfolgreicher als andere. Beispielsweise werden neue Technologien wohl immer bessere Aussichten auf eine goldene Zukunft haben als die Rettung eines Symphonieorchesters. Auch die Reichweite des Projekts ist von entscheidender Bedeutung: Zielt es lediglich auf Luxemburg oder die Großregion ab (Saarland, Lothringen, Luxemburg, Wallonien und Rheinland-Pfalz), dürften innerhalb der bei Donation-Based- oder Reward-Based-Projekten üblichen Laufzeit von zwei Monaten wohl kaum hunderttausende Euro erzielbar sein. Um die Erfolgswahrscheinlichkeit zu steigern, empfiehlt es sich also, realistisch und vor allem motiviert zu bleiben. Denn unabhängig von der gewählten Finanzierungsform ist es die Motivation, die zum Erfolg führt, und nicht die Aussicht auf den Gewinn.