Ende Dezember 2010 war es dann Luxemburg, das als erstes Land der europäischen Union die europäische Richtlinie UCITS IV umsetzte. Um das Angebot an alternativen Investmentfonds zu vervollständigen, hat die luxemburgische Regierung 2004 die Investmentgesellschaft mit Risikokapital (Société d’Investissement en Capital à Risque - SICAR), 2007 den spezialisierten Investmentfonds (Fonds d’Investissement Spécialisé - FIS) und im Juli 2016 den alternativen vorbehaltenen Investmentfonds (Fonds d’Investissement Alternatif Réservé - FIAR), den ersten alternativen Investmentfonds, der nicht der Aufsicht der CSSF unterliegt, geschaffen.
Der Konkurrenzkampf mit den anderen Börsen ist jedoch weiter hart. Luxemburg ist zwar weiterhin bei Fonds, die der europäischen UCITS-Richtlinie unterliegen (UCITS-Fonds), unangefochtener Marktleader und das Land zeichnet sich durch einen hohen Anlegerschutz aus, es verliert jedoch trotzdem bei den vielversprechenden alternativen Investmentfonds an Boden. Laut den im September 2016 von Efama, der Vereinigung, die in Europa die Industrie der Investmentfonds vertritt, veröffentlichten Daten hat das Land seinen Podestplatz verloren und befindet sich nunmehr auf dem vierten Platz vor den Nachbarn Deutschland, Niederlande und Frankreich.
Und dann stehen noch weitere Herausforderungen an, wie die technische Entwicklung und die Änderung des Anlegerverhaltens, die immer anspruchsvoller sind und mehr auf Ethik und soziale Verantwortung bei ihren Anlagen achten.
Die Herausforderungen sind von wesentlicher Bedeutung und die luxemburgische Industrie der Investmentfonds wird sich in den kommenden Jahren neu erfinden müssen, wenn sie nicht ihre Führungsposition verlieren möchte. Denn diese Führungsposition ist nicht nur für die Industrie sondern auch für das allgemeine Wohlergehen der Börse von Bedeutung...