Täglich sind Menschen einer Flut von Nachrichten ausgesetzt. Laut Florian Zimmermann, Verhaltensökonom der Universität Bonn, sind die zahlreichen Informationen jedoch nicht unabhängig voneinander zu betrachten : Veröffentlicht beispielsweise eine Presseagentur eine positive Wachstumsprognose, würden die Medien hieraus eine Vielzahl an Meldungen mit optimistischer Prognose produzieren. Ähnlich verhält es sich nach Ansicht von Zimmermann mit Meldungen im Internet. Demnach würden wiederholte Tweets oftmals nur eine Abwandlung bereits bekannter Meldungen darstellen. Trifft diese Annahme zu, könnte es zu verlustträchtigen Anlageentscheidungen kommen, falls der Anleger den Ursprung dieser Tweets nicht berücksichtigt und ihnen zu viel Glauben schenkt.
Ein weiterer Einflussfaktor könnte in der Auswahl der Freunde in sozialen Netzwerken bestehen. Wie Cass Sunstein von der Harvard Law School beschreibt, tendieren Menschen dazu, Personen zu folgen und mit ihnen befreundet zu sein, die ihnen ähnlich sind. Dadurch kann eine Art Gruppendenken entstehen. Da die Freunde der gleichen Meinung sind, wird zu sehr auf diese vertraut. Angewandt auf soziale Netzwerke, würden demnach die Posts der Freunde die objektive Sicht beeinflussen.