Geld allein erklärt aber nicht alles! Zu berücksichtigen sind auch Verhaltensgewohnheiten in Sachen Bildung und Werte, die von der Familie vermittelt werden. So wird eine bürgerliche Familie mit klassischer Bildung immer ein gewisses Niveau bei Kultur und Bildung aufrechterhalten, selbst wenn sie einen Schicksalsschlag erleidet und über weniger Geld als in der Vergangenheit verfügt. Sie wird trotz allem an Opern-, Theater- und Museumsbesuchen festhalten und bei der Auswahl der Schule für ihre Kinder den Schwerpunkt immer auf die Qualität der Bildung legen.
Demgegenüber neigt ein Arbeiter auch bei stark gestiegenen Einkommen dazu, an denselben Ernährungsgewohnheiten – also nahrhaften und kalorienreichen Lebensmitteln – festhalten, anstatt gesünderes, frischeres, weniger industriell verarbeitetes und nicht unbedingt viel teureres Essen bevorzugen wie wohlhabende Schichten, die eine andere Idealvorstellung vom Körper haben.
Ähnliches gilt für den Einkaufsvorgang: Ein reicher Verbraucher, der aus einem sozial benachteiligten Milieu stammt, wird immer stärker auf den Preis achten („je billiger, desto besser“) als ein reicher Verbraucher, der aus einer sozial gehobenen Schicht stammt und stärker von Merkmalen wie Qualität, Innovation und Funktionalität angesprochen werden.
Aber Geld allein macht nicht glücklich und – in Abwandlung eines anderen Sprichworts – Geld macht auch keine Leute.