Seit Beginn der Gesundheitskrise stellen Kriminelle ihren Einfallsreichtum mit immer neuen Maschen unter Beweis. Besonders beliebt ist die Erstellung betrügerischer Websites, die vorgeben, Ihnen Desinfektionsgel, Schutzmasken, Diagnosetests oder gar Chloroquin zu unschlagbaren Preisen zu verkaufen, natürlich mit ultraschneller Lieferung. Um den Bekanntheitsgrad ihrer Website zu erhöhen und ihre Opfer zu täuschen, bedienen sich die Betrüger einer weit verbreiteten Technik: dem „Smishing“ oder Phishing per SMS.
Worin besteht diese Technik? Der Begriff „Smishing“ ist eine Kombination aus SMS und „Phishing“. Wie beim Phishing wird dem Nutzer eine Nachricht gesendet, um ihn zu einer Handlung zu veranlassen – dem Besuch einer Website oder dem Anruf an eine Nummer, für die Sondergebühren fällig werden – und ihm auf diesem Weg Geld aus der Tasche zu ziehen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass das künftige Opfer hier keine E-Mail, sondern eine Textnachricht direkt auf seinem Telefon erhält. Diese Vorgehensweise ist umso gefährlicher, als viele Menschen einer SMS eher vertrauen als einer E-Mail. (Fast) jeder weiß um die Sicherheitsrisiken, die mit dem Anklicken von Links in E-Mails verbunden sind. Im Fall von SMS ist die Hemmschwelle deutlich niedriger.
Ein weiterer Grund für die Ausbreitung dieser neuartigen Angriffe ist die Verbreitung der Telekommunikationsverträge und Flatrates mit unbegrenzter Anzahl an SMS für Privatverbraucher. Um ihre Kunden näher an sich zu binden, gehen immer mehr Marken dazu über, ihnen zielgerichtete Angebote und Vorzugsrabatte zu unterbreiten und sie in den entsprechenden SMS zwecks Wahrnehmung dieser Sonderangebote direkt auf ihre Websites zu leiten! Für versierte Betrüger ist es nun ein Leichtes, sich derselben Technik zu bedienen und sich als vertrauenswürdige Quelle auszugeben. Da die Verbraucher in diesen Nachrichten keine Gefahr wittern, lassen sie sich leicht in die Irre leiten.
Zudem sinkt die Misstrauensschwelle in Zeiten, die mit besonderem Angststress einhergehen – wie jene, die wir derzeit durchleben. Mittlerweile täuschen zahllose SMS, die auf die aktuelle Pandemie Bezug nehmen, vor, von öffentlichen Behörden oder Unternehmen wie Banken oder Zahlungskartenanbietern zu stammen. Um beim eingangs genannten Beispiel der Apotheken zu bleiben, so verschicken Betrüger massenhaft SMS, um die Nutzer auf ihre augenscheinlich ganz und gar vertrauenswürdigen Websites zu locken und dort umgehend große Mengen an Artikeln zum Schutz vor dem Coronavirus zu kaufen, die selbstverständlich nie ausgeliefert werden. Es kommt sogar noch schlimmer: Nicht nur erhalten die überlisteten Nutzer keine Ware, sondern es werden auch ihre personenbezogenen Daten (Identität, Adresse, Telefonnummer und Bankverbindung) missbraucht, um ihr Geld zu stehlen.
Ein Smishing-Versuch lässt sich relativ leicht erkennen, obschon die Hacker ihrerseits immer ausgefeiltere Tricks entwickeln. Hier stellen wir vier Vorsichtsmaßnahmen vor, die Sie sich unbedingt angewöhnen sollten, um nicht zur leichten Beute zu werden.
Prüfen Sie die Identität des Absenders. Klicken Sie auf keine Links, Anhänge oder Bilder, die Sie in unerbetenen Textnachrichten erhalten, ohne zunächst die Identität des Absenders überprüft zu haben. Lassen Sie Ihren gesunden Menschenverstand walten. Behörden und Banken zum Beispiel wenden sich gewöhnlich nicht per SMS an ihre Kunden, und schon gar nicht, um sensible Informationen zu erfragen.
Lassen Sie sich nicht zur Eile drängen. Jede Nachricht, die mit Ängsten spielt und Sie zu raschem Handeln drängt, sollte Ihre Alarmglocken schrillen lassen. Obwohl es sich um eine altbekannte Verkaufstechnik handelt, ist sie nach wie vor überaus effektiv, vor allem in bewegten Zeiten wie diesen, die leicht zur Panik verleiten. Indem Sie nicht impulsiv reagieren, sondern bewusst erst einmal Abstand gewinnen, werden Sie bald durchschauen, dass Sie es mit einem Betrugsversuch zu tun haben.
Schärfen Sie Ihren kritischen Blick. Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, ist Argwohn angebracht! Es gibt bislang keinerlei Impfstoffe, Nahrungsmittel, Luftreiniger, Lampen, Nahrungsergänzungsmittel oder ätherischen Öle, die vor dem Coronavirus schützen oder die Krankheit heilen. Auch Diagnosekits gibt es schlicht nicht. In Luxemburg kann jede Diagnose des Coronavirus nur auf ärztliche Verschreibung und in den zugelassenen Testzentren oder Labors erfolgen. Höchste Wachsamkeit ist auch geboten, wenn per SMS für Kapitalanlagen in Unternehmen geworben wird, die angeblich während der Coronavirus-Pandemie besondere Renditen erzielen.
Verständigen Sie unverzüglich Ihre Bank, falls Sie befürchten, auf eine Smishing-Nachricht geantwortet und Ihre Bankverbindung preisgegeben zu haben.
10/2020
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