Bei den Stresstests wird die Fähigkeit einer Bank geprüft, in unterschiedlichen makroökonomischen Situationen zu bestehen. Die EBA schaut auf das Verhalten der Bank und darauf, wie viel Kapital sie benötigt, um auch in einem Stress-Szenario normal zu funktionieren – daher der Name „Stresstest“.
Bei den Tests wurden die Zahlen der Banken vom Jahresende 2015 zugrunde gelegt. Es werden zwei Szenarien – ein Basisszenario und ein adverses Szenario – betrachtet. Diese erstrecken sich über den Zeitraum von 2015 bis 2018. In diesem Jahr werden die Banken in dem vom Europäischen Ausschuss für Systemrisiken in Frankfurt entwickelten adversen Szenario einer Rezession in der EU im Jahr 2016 und 2017 ausgesetzt. Die Ergebnisse der Tests geben Aufschluss über die Fähigkeiten der Banken, Verluste zu absorbieren und weiter Gewinne zu erwirtschaften. Sie sind also ein Indikator für die Rentabilität bzw. Lebensfähigkeit der getesteten Banken in einem Krisenszenario.
Sobald den Banken die Szenarien übermittelt wurden, müssen sie deren Auswirkungen auf ihre Erträge, Kredit- und Marktrisikopositionen sowie ihr operationelles Risiko in dem Dreijahreszeitraum beurteilen, sodass sie ihre Solvabilität in diesen Szenarien einschätzen können. Letztlich geht es um die Frage, ob sie diese Szenarien überleben würden. Selbstverständlich erfolgt dies nach strikten Regeln und unter der Aufsicht der Behörden.