Energieeffiziente Wohnungen: nicht nur gut für die Umwelt

Es hat offenkundige Vorteile, Wohnungen energieeffizient zu gestalten: niedrigere Heizkosten, eine wärmere Wohnung und das gute Gefühl, etwas für die Umwelt getan zu haben.

Es gibt allerdings auch überzeugende finanzielle Gründe, das Energielabel Ihres Eigenheims zu verbessern: Es kann den Wiederverkaufswert steigern.

Seit dem 1. Januar 2010 ist es gesetzlich vorgeschrieben, in allen Kauf- oder Mietangeboten für Wohnimmobilien in Luxemburg den Energieverbrauchskennwert aus dem Energieausweis (Energy Performance Certificate, EPC) anzugeben. Bei Verkäufen muss der Energieausweis dem Notar vorgelegt werden, damit die Transaktion abgeschlossen werden kann. Bereits vor dem Inkrafttreten dieser Offenlegungspflichten warben Bauunternehmen mit den EPC-Werten, um auf die Energieeffizienz ihrer Gebäude hinzuweisen – zumindest, wenn diese hoch genug waren.

Auch viele Immobilienwebsites haben die Energieverbrauchswerte übernommen. Einige von ihnen nutzen sie als Suchkriterium. Nach Angaben der Website immotop.lu ist bislang in 9.254 ihrer 13.576 Angebote für Wohnimmobilien in Luxemburg ein Energieverbrauchswert angegeben (68 %). Insgesamt halten sich Verkäufer eher an die Vorschrift als Vermieter: In 74,5 % der Verkaufsangebote ist eine Energieeinstufung angegeben, bei den Mietangeboten sind es jedoch nur 42 %.

Bei den Wohnimmobilienangeboten, die einen Energieverbrauchswert enthalten, liegt dieser bei 81 % der Fälle zwischen A und D (der niedrigste Wert auf der Skala ist F). Hier ist eine stetige Verbesserung zu beobachten.

Die Energieeffizienzwerte beginnen, Einfluss auf die Vorlieben von Käufern und Mietern auszuüben. Sie wünschen sich immer häufiger Merkmale, die für niedrigere Rechnungen sorgen: Isolierverglasung, einen neuen, effizienten Boiler und Dach- und Hohlwanddämmung. Solche Merkmale können entscheidend dafür sein, auf welches von zwei Objekten die Wahl fällt.

Auch ältere, weniger energieeffiziente Gebäude stehen von neuen Herausforderungen: Seit Beginn dieses Jahres müssen alle neuen Wohngebäude im Zuge der Niedrigstenergiegebäudeinitiative der Regierung der Energieverbrauchs- und Wärmedämmungskategorie A entsprechen. Diese Werte sind nicht leicht zu erreichen, sie deuten jedoch auf ein wirklich energieeffizientes Eigenheim mit den entsprechend niedrigeren Instandhaltungs- und Unterhaltskosten hin. 

Es sind Regierungszuschüsse verfügbar, die helfen, die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern. Beispielsweise bietet die Klimabank zinsgünstige bzw. zinslose Klimadarlehen an. Damit können Renovierungsarbeiten vorfinanziert werden. Auf diese Weise soll die nachhaltige Renovierung von vorhandenen Gebäuden, die mehr als zehn Jahre alt sind, gefördert werden (http://www.luxembourg.public.lu/en/vivre/logement/demander-une-prime-pour-assainissement-energetique/index.html).

Bevor Sie jedoch ein Vermögen für die Verbesserung von Energiewerten ausgeben, sollten Sie Prioritäten festlegen. Einige moderne Lösungen sind ihr Geld möglicherweise nicht wert oder können Käufer sogar abschrecken. So sind Solaranlagen beispielsweise Aussagen von Immobilienmaklern zufolge unbeliebt und Windräder auf dem Grundstück lassen die Käufer zögern, nicht zuletzt, weil sie Lärm verursachen können. Wichtiger sind Hohlraum- und Wanddämmungen, moderne abschließbare Fenster, Isolierverglasung und eine effiziente Heizung.

Die nationale Energieausweisdatenbank wird demnächst fertiggestellt werden. Sie soll die Einhaltung der Vorschriften effizienter gestalten und bessere Statistiken zum Immobilienbestand im Land liefern. Der Trend ist eindeutig: Gebäude mit niedrigem Energieverbrauch rücken immer stärker in den Blickpunkt. Falls Sie Immobilien besitzen, sollten Sie jetzt handeln, bevor Sie durch Vorschriften dazu gezwungen werden.

12/2021

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