Mein Hintergrund ist ein wenig kompliziert, aber ich werde ihn so einfach wie möglich erklären. Meine Großeltern waren Chinesen und sind in den 40er-Jahren nach Südvietnam eingewandert. Mitte der 70er-Jahre, am Ende des Vietnamkrieges, flohen meine Eltern und ich aus unserem Land, um in Belgien ein besseres Leben zu suchen. Ich war damals erst vier Jahre alt. Nachdem ich 2001 in Lüttich Wirtschaftsrecht studiert hatte, beschloss ich, auf der Suche nach dem „amerikanischen Traum“ in die Vereinigten Staaten zu ziehen. Ich hatte nichts weiter als zwei Gepäckstücke und ein One-Way-Ticket dabei. Ich fand schnell einen Job in einem Family Office in San Diego, Südkalifornien, und blieb dort zehn Jahre lang.
Anfang 2011 dachte ich dann darüber nach, nach Europa zurückzukehren, um näher bei meiner Familie zu sein. Da ich eine europäische Großstadt bevorzugte, begann ich mich für Stellen in Paris, London und Brüssel zu bewerben. An Luxemburg dachte ich nie. In meiner Vorstellung war das Großherzogtum ein eintöniger Ort. Ich dachte, dort gäbe es nichts anderes zu tun als ein höheres Gehalt zu verdienen. Ein Freund sagte mir, dass meine Vorstellung von dem Land nicht mehr der Realität entspricht. Luxemburg hat sich verändert, und seine Hauptstadt ist heute kosmopolitischer als in der Vergangenheit. Ich war immer noch skeptisch, aber als ich von ING Luxembourg wegen eines Jobs kontaktiert wurde, nahm ich die Herausforderung an. Ich bin in eine Wohngemeinschaft in Luxemburg Stadt eingezogen, um Anschluss zu finden.
Während meiner ersten Tage in der Hauptstadt war ich überrascht von der Vielfalt ihrer Bewohner. Als ich Lüttich besuchte, nachdem ich acht Monate in den Vereinigten Staaten verbracht hatte, bekam ich einen Kulturschock. Es war, als wäre ich ein Ausländer in meiner Heimatstadt. In Luxemburg war das anders. Es erinnerte mich ein wenig an Kalifornien, aber nur wegen der kulturellen und ethnischen Vielfalt! Das Wetter war viel kühler als in San Diego, und auch die Kleiderordnung war nicht die gleiche! Ich erinnere mich, dass es in den ersten Wochen in Luxemburg heiß war - ich trat meinen Job im Juni 2011 an. Ich trug Flip-Flops und lässige Shorts in den Straßen der Hauptstadt, und viele Leute sahen mich skeptisch an. Zu dieser Zeit war es anscheinend nicht üblich, solche Schuhe in einer luxemburgischen Stadt zu tragen.
Wenn Sie im Ausland leben und sozialen Anschluss finden wollen, bietet das Großherzogtum viele Vorteile. Das Land ist klein und dynamisch. Es gibt fast jeden Abend so viele gesellschaftliche Veranstaltungen, dass das Networking mühelos funktioniert. Besonders für mich, nach meiner Zeit in Kalifornien. Für Kalifornier ist es normal, miteinander zu reden, auch wenn sie einander nicht kennen. Ich habe versucht, das in meinem neuen Land genauso zu tun, und es hat funktioniert. Ich habe mein soziales Netzwerk in nur wenigen Monaten erweitert. Ich war auch in eine luxemburgische Expat-Gruppe einer Online-Plattform involviert, auf der man lokale Gemeinschaften finden und aufbauen kann. Hier konnte ich mich mit anderen Expats austauschen – die Gruppe hatte damals mehr als 3.000 Mitglieder, heute fast 10.000! – und nützliche und praktische Informationen über das Großherzogtum erhalten.
Meine Erfahrung als Expat hat mir in meiner beruflichen Laufbahn geholfen. Ein Jahr nach meiner Anstellung bei ING wechselte ich in die Niederlassung in Kirchberg, wo ich schnell für die Eröffnung von Expat-Konten zuständig war. Ich erklärte den Kunden die administrativen Abläufe bei der Eröffnung eines Kontos, gab ihnen aber auch einige Tipps zur Anmietung einer Wohnung, zum Kauf eines Autos, zum sozialen Leben oder zur Suche nach Kinderbetreuungseinrichtungen, ganz nach ihrer persönlichen und familiären Situation[1].
Ich habe meine Entscheidung, in Luxemburg zu leben und zu arbeiten, nie bereut. Die Integration in das Großherzogtum war für mich einfach, und ich denke, dass der Integrationsprozess für Expats heute viel rebungsloser ist, woher sie auch immer kommen. Seit meiner Ankunft in Luxemburg vor acht Jahren hat das Land sein internationales Image gestärkt. Es ist zu einem der beliebtesten Ziele für Expatriates geworden, und ihre Zahl wächst von Jahr zu Jahr. Wenn man durch die Straßen von Luxemburg-Stadt geht, hört man an jeder Ecke viele verschiedene Fremdsprachen. Und das Tragen von Flip-Flops im Sommer wird nicht mehr als seltsam angesehen!
Wenn ich Expats in Luxemburg oder anderswo in der Welt also abschließend zwei Ratschläge geben kann, dann sage ich: Seien Sie offen, und haben Sie keine Angst vor dem Unbekannten.
[1] Sie können auch bereits vor Ihrer Ankunft in Luxemburg ein Bankkonto eröffnen. Wenn Sie weitere Informationen wünschen, können Sie uns unter folgender E-Mail-Adresse kontaktieren: expat@ing.lu.
[2] You also can open your bank account before arriving. Contact us for more information at the following email address: expat@ing.lu.
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Jedes Jahr vergeben die Mitgliedstaaten der Europäischen Union – mit Ausnahme von Dänemark, Irland und dem Vereinigten Königreich – Tausende von Blauen Karten.
Die eingetragene Lebensgemeinschaft (PACS), eine Form der Lebenspartnerschaft in Luxemburg, ist seit 1994 eine rechtswirksame und weniger einschränkende Alternative zur Ehe und steht sowohl hetero- als auch homosexuellen Paaren offen. Aber wie soll man in diesem Bereich vorgehen, und welche Vorteile und Auswirkungen sind zu erwarten?