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Luxemburg, 06/03/2020

Männer und Frauen: unterschiedliche Ansichten bei der Vermögensanlage

Sind Männer und Frauen gleich, wenn es um Vermögensanlagen geht? Haben Sie ein unterschiedliches Anlageverhalten? Die neue IIS-Studie von ING gibt uns dazu einige Antworten.
 
  • Frauen sind tendenziell der Ansicht, dass es ihnen im Vergleich zu Männern an finanziellem Wissen fehlt
  • 45 % der Frauen in Luxemburg fürchten, dass sie zum Ende ihres Lebens nicht genügend Geld haben
  • 80 % der Männer berichten, dass sie Vermögensanlagen haben, gegenüber nur 69 % bei den Frauen

Männer und Frauen sind bei der Vermögensanlage nicht gleich

Die ING-Studie zeigt, dass sich Männer und Frauen unterschiedlich verhalten, was die Anlage, das Sparen oder die Verwendung ihres Geldes betrifft. Einer der Hauptunterschiede besteht darin, dass weniger Frauen investieren als Männer. Gemäß der IIS-Studie von 2019 geben nur 69 % der Frauen an, Vermögensanlagen zu besitzen, gegenüber 80 % bei den Männern. Wenn diese Frauen investieren, sind ihre angelegten Beträge zudem tendenziell niedriger als bei den Männern. Dies kann durch den Umstand erklärt werden, dass Frauen ganz allgemein geringere Ersparnisse haben als Männer. Beispielsweise sagen 11 % der Frauen, dass der Gesamtbetrag ihrer Ersparnisse geringer als ein Monatsgehalt ist, gegenüber nur 6 % bei den Männern.

Die Kluft zwischen den Geschlechtern und ihre Folgen

Laut Eurostat werden Frauen in Luxemburg noch immer (um rund 5 %) geringer bezahlt als Männer. Sie legen auch längere Karrierepausen ein (beispielsweise Mutterschaftspausen) und arbeiten mit größerer Wahrscheinlichkeit in Teilzeit. Die Kluft zwischen Männern und Frauen ist sehr deutlich und nimmt zu. Das bedeutet, dass ein geringer Abstand zwischen den Geschlechtern bei Karrierebeginn zu einem großen Abstand wird, je mehr Zeit vergeht. Die Folgen für die Frauen sind erheblich.

Beispiel: Wenn ein Mann in Europa seine Karriere mit einem monatlichen Nettogehalt von 1680 EUR beginnt, erhält seine weibliche Kollegin für dieselbe Position nur 1600 EUR monatlich. Im Laufe einer beruflichen Karriere von 45 Jahren macht die Differenz beim Nettogehalt 89.011 EUR aus.

Dies führt zu einer erheblichen Benachteiligung für Frauen, wenn die Zeit für den Eintritt in den Ruhestand kommt. Infolgedessen denken 45 % der Frauen, dass sie nicht für ihr gesamtes Leben finanziell abgesichert sind. Das ist fast eine von zwei Frauen.

Was ist die beste Anlagestrategie für eine Frau?

Frauen sind tendenziell der Ansicht, dass es ihnen im Vergleich zu Männern an finanziellem Wissen fehlt. Obwohl sich dieser Trend in Richtung auf eine stärkere Angleichung bewegt, glauben Frauen tendenziell noch immer, dass Männer im Durchschnitt bessere Kenntnisse bei Finanzangelegenheiten haben. Frauen denken weniger wahrscheinlich als Männer, dass sie jede Art der Anlage verstehen. Diese Wahrnehmung einer geringeren finanziellen Bildung unter den Frauen belastet ihr Selbstvertrauen und führt dazu, dass sie einen geringeren Anteil ihres Vermögens anlegen als Männer. Etwas mehr Frauen sind der Auffassung, dass sie mehr wissen müssten, um mehr zu investieren.

Eine Anlage ist ein Instrument, das den Aufbau einer langfristigen finanziellen Zukunft ermöglicht. Für eine langfristige Anlage (mehr als 10 Jahre) investieren Frauen in Luxemburg wie folgt:

  • 71 % in Immobilien
  • 29 % in Pensionspläne
  • 11 % in Fonds eines Finanzinstituts
  • 8 % in Aktien
    (sie können auch in mehr als ein Produkt investieren)

Wichtig ist dabei nicht die Aufteilung der Anlagen sondern vielmehr, überhaupt mit der Vermögensanlage zu beginnen und sie beständig zu betreiben.

Angst vor einem Einbruch der Finanzmärkte?

Zusätzlich zu diesen Unterschieden beim Vermögensaufbau und beim Einkommen, die ihre Fähigkeit zum Sparen und Investieren beeinträchtigen, zeigt die Studie auch, dass Frauen und Männer unterschiedliche Verhaltensweisen haben, was zu unterschiedlichen Anlage- und Sparstrategien führt. Im Durchschnitt investieren Frauen einen kleineren Teil ihres Vermögens als Männer: 21 % bei den Frauen gegenüber 29 % bei den Männern. Außerdem ist es bei Frauen, wenn sie einen beträchtlichen Geldbetrag bekommen, weniger wahrscheinlich, dass sie diesen in die Finanzmärkte investieren: 24 % bei den Frauen gegenüber 42 % bei den Männern.

ING International Survey

Im Rahmen der ING International Survey befragte die ING Group etwa tausend Personen mit Wohnsitz[i] in 13 europäischen Ländern (sowie Australien und den USA) nach ihrer Einstellung und ihrem erwarteten Lebensstandard im Ruhestand. Aus dieser Umfrage ging hervor, dass ein sorgloser Ruhestand für viele Bewohner Luxemburgs finanziell unerreichbar scheint.

Die ING International Survey führt größere Umfragen dieser Art in Europa durch, um ein besseres Verständnis dafür zu gewinnen, wie die Menschen ihr Geld ausgeben, sparen und investieren.

 

[i] Außer in Luxemburg, wo nur 500 Personen befragt wurden

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