Unter allen in Luxemburg angebotenen Leasingarten ist das Finanz-Leasing sicherlich diejenige, die sich für Unternehmen mit der Zielsetzung der Investitionsoptimierung am besten eignet. Dies gilt für Selbständige und Akteure des Finanzsektors ebenso wie etwa für Einzelhändler, Handwerker, Freiberufler und Mittelständler. Das Finanz-Leasing stellt eine interessante Alternative zum klassischen Darlehen dar, ermöglicht die Erneuerung der Betriebs- oder Geschäftsausstattung und schont die Bilanz. Wie aber funktioniert ein Finanz-Leasing und wie kann es Ihr Unternehmen bei seiner täglichen Weiterentwicklung unterstützen?
Fokus auf ein laufend weiterentwickeltes Produkt mit Anne Massardier, Geschäftsführerin von ING Lease, das seit drei Jahrzehnten 4000 Kunden begleitet.
Das ist aber nur ein sehr kleiner Ausschnitt; tatsächlich gibt es viele verschiedene Formen von Leasing. Die von Ihnen angesprochene Leasingvariante ist das so genannte Operating-Leasing. Sie dient insbesondere zur Finanzierung von Unternehmens-Fuhrparks und schließt die Versicherung und Wartung etc. ein. ING Lease hingegen bietet Finanz-Leasings an. Diese Form von Leasing beschränkt sich nicht auf Fahrzeuge, sondern wird zur Finanzierung von Sachgütern jeder Art – Maschinen oder Ausrüstungen – eingesetzt, die der Wirtschaftstätigkeit des Unternehmens dienen. Das Spektrum der Finanzierungsobjekte reicht vom Schaufelbagger über die Werkzeugmaschine bis hin zur EDV-Ausstattung und der Büroeinrichtung. Wir stellen den Unternehmen in erster Linie ein Arbeitswerkzeug zur Verfügung.
Hier ein kurzes Beispiel: Nehmen wir an, Sie benötigen eine Maschine. Anstatt sie selbst zu kaufen, können Sie ING Lease bitten, sie zu erwerben und dann an Sie zu vermieten. Sie können die Maschine also nutzen; Eigentümer ist jedoch ING Lease. Die monatliche Leasing-Rate (sozusagen die Miete) und die Kaufoption (auch Restwert genannt) sind von Beginn an vertraglich festgelegt. Dieser Restwert hängt vom jeweiligen Fälligkeitswert des Leasinggegenstands ab. Am Ende der Vertragslaufzeit können Sie zwischen drei Möglichkeiten wählen: Sie kaufen den Gegenstand zum Betrag des zu Beginn vereinbarten Restwerts. Sie üben Ihre Kaufoption nicht aus und geben den Gegenstand dem Leasinggeber zurück, der somit der Eigentümer des jeweiligen Guts bleibt. Oder Sie verlängern den Vertrag, was einer Refinanzierung in Höhe des Restwertbetrags entspricht.
Ein Leasing kann eine Vielzahl finanzieller wie bilanzieller Vorteile mit sich bringen. Tatsächlich liegt die Leasingdauer oft unter der Abschreibungsdauer von Gütern, die aus Eigenmitteln oder über ein klassisches Darlehen finanziert werden. In einem Niedrigzinsumfeld, wie wir es heute kennen, wiegen die Vorteile des Leasings die Kosten bei Weitem auf – unter Umständen kann der Leasingnehmer sogar ein Plus machen. Überdies gilt Leasing nach luxemburgischer Rechnungslegung als außerbilanzielles Geschäft. Es hat somit keine Auswirkungen auf die Schuldenquote des Unternehmens.
Allgemein erlaubt dieses Produkt es dem Unternehmen, seine Liquidität und gegebenenfalls bestehende Kreditlinien für andere Zwecke freizuhalten. Ein Leasing stellt eine hundertprozentige Finanzierung dar, sodass der Nutzer kein Anfangskapital aufwenden muss. Je nachdem, wie sich Ihr Cash-Flow entwickelt, steht Ihnen jederzeit die Option eines vorzeitigen Rückkaufs oder eines Umstiegs auf nichtlineare Leasingraten offen, sodass Ihr Unternehmen erheblich an Flexibilität gewinnt. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorzug eines Finanz-Leasings: sein steuerlicher Effekt. Sie können sich die auf die Leasingraten berechnete Mehrwertsteuer erstatten lassen und die Leasingraten gänzlich als betriebliche Aufwendungen von Ihrem steuerpflichtigen Gewinn abziehen.
Nein, es besteht auch die Möglichkeit, von einem Unternehmen bereits erworbene Güter zu refinanzieren, um finanziellen Spielraum zu gewinnen. Auch verschiedene weitere Gründe (eine gute Gelegenheit, die Lieferantenbeziehung etc.) können dafür sprechen, das Gut selbst zu erwerben. Hier ein Beispiel für ein so genanntes Sale-and-Lease-Back: Das Unternehmen X verfügt über einen Dispokredit von 500.000 EUR. Trotz seiner soliden Finanzlage benötigt es kurzfristig Liquidität (längere Zahlungsfristen seiner Kunden, dringende immaterielle Investitionen etc.). Der Geschäftsführer beschließt somit, zur Bank zu gehen und um eine Erhöhung seiner Kreditlinie zu bitten. Angesichts der Größe des Unternehmens und der Dringlichkeit der Anfrage ist die Bank der Auffassung, dass eine Aufstockung dieses Kredits keine angemessene Lösung darstellt. Um ihren Kunden dennoch zu unterstützen, schlägt sie ihm eine Sale-and-Lease-Back-Transaktion über jüngst angeschaffte Betriebsgeräte vor. Konkret wird ING Lease zum Leasinggeber für das Unternehmen X über Güter, die sich bereits in dessen Eigentum befanden. ING Lease kauft diese Geräte vom Unternehmen X und verschafft ihm damit in einem Liquiditätsengpass „Luft“. Bei Ablauf der Leasinglaufzeit wird das Unternehmen X wieder zum Eigentümer über die Leasinggegenstände, indem es die Kaufoption ausübt. Das Leasing ist somit eine unkomplizierte und interessante Alternative zu herkömmlichen Finanzierungslösungen, ganz gleich, ob es um neue Investitionen oder eine Refinanzierung geht. Es begleitet zudem die gesellschaftliche Trendwende von der Eigentums- zu einer Nutzungswirtschaft.
Für weitere Informationen zu unseren Leasingslösungen, siehe unsere Internetseite zum Thema Leasing.
08/2021